Vom 10. bis 14. Juni durfte ich bei einem der bedeutendsten, heimischen Radevents – der vier Tage umfassenden, elften Auflage der internationalen Oberösterreich-Rundfahrt (UCI Kat. 2.2) teilnehmen. Unter 24 Teams mit insgesamt 144 Teilnehmer aus mehr als zehn Nationen startete ich Donnerstag Abend um 20:49 Uhr beim Prolog, einem Einzelzeitfahren mit 650 Meter und rund 35 Höhenmeter vom Linzer Hauptplatz hinweg über das Kopfsteinpflaster durch die Altstadt hinauf zum Linzer Schlussmuseum. Bedingt durch den Glauben einer unveränderten Streckenführung unterlassenen Streckenbesichtigung und der mangelnden Sprinterqualitäten fiel das Ergebnis erwartungsgemäß bescheiden aus.
Punkt zwölf Uhr erfolgte Tags darauf der Start zur schweren Etappe von Wels nach Maria Schmolln. Lange Zeit konnte ich mit dem hohen Tempo mitfahren, bis ich in einen Sturz verwickelt war, bei dem mir beim Hinterrad Speichen rissen und ich auf das Ersatzmaterial warten musste. Als ich Mithilfe des Autokonvois wieder an das Feld heranfahren konnte, hatte mein Vorderrad unmittelbar vor einem Anstieg einen Platten, sodass ich erneut auf mein Betreuerfahrzeug warten und mit gewechseltem Laufrad die verbleibenden sechzig Kilometer alleine hinten nachfahren musste. Dementsprechend kassierte ich nach dieser mit mehr als 160 Kilometer längsten Etappe einen Zeitrückstand von über 23 Minuten auf die Siegerzeit von 4:02:29 von Daniel Turek vom Team Felbermayr Simplon Wels.
Am Samstag folgte die 2. Etappe mit knapp 143 Kilometer und mehr als 2.600 Höhenmeter von Eferding nach Oberneukirchen, welche großteils durch mein Trainingsterrain führte. Diese extrem schnelle Etappe bei sehr schwülem Wetter konnte ich erfolgreich im Hauptfeld beenden. Den Sieg holte sich im Zielsprint nach 3 Stunden und 32 Minuten der Tscheche Michal Schlegel vom Team ELKOV-Kasper vor Riccardo Zoidl vom Team Felbermayr Simplon Wels.
Leider bannte sich in der Nacht auf Sonntag eine Infektion der oberen Atemwege an, sodass ich die Schlussetappe mit 124,6 Kilometer von Traun nach Hinterstoder mit Halsweh absolvieren musste und somit unendlich erleichtert war, als ich schlussendlich auch die letzten Höhenmeter hinauf auf die Hutterer Höss erfolgreich vor dem Besenwagen hinter mich bringen konnte. Diese Etappe sowie die gesamte Rundfahrt gewann Alexis Guerin vom Team Vorarlberg knapp 1 Sekunde vor Riccardo Zoidl.
Alles in allem vier ereignis- und erfahrungsreiche Tage durch die schöne Landschaft aller Vierteln Oberösterreichs mit insgesamt 434,1 Kilometern und etwas mehr als 7.500 Höhenmetern.