Restart 2021

Genau 155 Tage nachdem ich ein Radrennen bestritt, startet ich am 21. März hoch angespannt, aufgeregt und nervös mit meinem neuen Team, dem Union Raiffeisen Radteam Tirol, beim Saisoneröffnungsklassiker in Leonding. Dieses Jahr ging ich erstmals seit Jahren in die neue Saison ohne vorher auch nur ein einziges Trainingslager auf den Kanarischen Inseln oder in Kroatien absolviert zu haben und ohne neuem Rad, welches coronabedingt nicht geliefert werden konnte.

 

Passend zur Gesamtstimmung aufgrund der anhaltenden Pandemie sanken auch die Temperaturen und so wurde der selektive Rundkurs wegen der winterlichen Wetterverhältnisse auf 120 Kilometer verkürzt. Gestartet um 11 Uhr bei minus zwei Grad mit einem starken Starterfeld von knapp einhundert Elitefahrern, begann es bei der Hälfte des Rennens zu schneien, was das Rennen noch zusätzlich erschwerte. Ich erreichte mit meinem Trainingsrad, bei dem die Schaltung mitunter Probleme machte, als 53. nach genau drei Stunden das Ziel – den Sieg holte sich  Moran Vermeulen vom Team Felbermayr Simplon Wels.


Zwei Wochen später am Osterwochenende bestritt ich mit meinem Team die „Trofeo Piva“ und tags darauf den „Giro del Belvedere“, beide U23- Eintagesrennen der Kategorie 1.2U  in der italienischen Provinz Treviso. Beide Rennen waren mit extrem starken Mannschaften wie AG2R, Team Colpack oder Jumbo-Visma bestückt, das Straterfeld mit mehr als 170 Teilnehmer stark. Beim Rennen am Ostersonntag mit mehr als 170 Kilometer und unbeschreiblich vielen Höhenmeter konnten laut Ergebnisliste 54 Teilnehmer das Ziel erreichen, darunter kein Österreicher. Am Ostermontag wurde ich leider in der letzten Runde aus dem Rennen genommen und ich konnte somit das knapp vier Stunden lange Rennen nicht erfolgreich beenden. Fabian Steininger von meinem Team wurde als bester Österreicher 78.

 

Eine Woche nach meiner ersten Covid-Impfdosis, die mein Immunsystem ganz schön heftig ins Wanken brachte und mir zwei Tage Fieber und Schüttelfrost bescherte, endete für mich am 25. April bereits nach etwa 700 Meter nach dem Start das Kirschblütenrennen in Wels, als ich nach einem Massensturz mit dem Aufheben der Kette den Anschluss an das Feld verfehlte. Eine Runde fuhr ich mit einigen anderen Gleichgesinnten hinter dem Konvoi, bis wir schließlich aus dem Rennen genommen wurden. 

 

Nachdem ich am 1. Mai beim Bundesliga-Rennen nach etwa zweidrittel des 160 Kilometer langen Rennens in Nenzing aus dem Rennen ging, startete ich mit meinem Team am 16. Mai beim ŠKODA CUP in Mladá Vožice (CZ). Ich fühlte mich an diesem Tag unheimlich gut - dennoch konnte ich das Rennen nicht erfolgreich beenden. Bei diesem „Ausscheidungsrennen“ erreichten nur 34 von knapp 180 Teilnehmer das Ziel.


 

Rennen in Italien sind nicht schnell.
Rennen in Italien sind brutal schnell.

 

 

© Alessio Pederiva Photography